„Ich mag das familiäre Ambiente”
KÖLNER-STADT-ANZEIGER: Herr Rath, wann und wie sind Sie zum 1. FC Windeck gekommen?
PAVEL RATH: Das war purer Zufall. 2004 habe ich einen Aushang an der Sporthochschule Köln gelesen, in dem der TuS Schladern nach Verstärkung für die Regionalliga suchte. Unterschrieben war das Ganze von Sebastian Jeschor, dem Außenangreifer des FC Windeck. Sebastian kannte ich vom Beachvolleyball und da habe ich mir gedacht, das ich mir das mal anschaue.
Was ist das Besondere am 1. FC Windeck? Schließlich sind Sie trotz des Abstieges aus der Zweiten Bundesliga dem Verein treu geblieben.
RATH: Nach dem Abstieg, der ja unter seltsamen Umständen zustande kam, staute sich in mir viel Frust auf. Ich habe mit dem Gedanken gespielt, ganz mit dem Volleyball aufzuhören, da ich einfach keine Motivation mehr hatte. Doch nach wenigen Wochen habe ich die ganze Truppe schon wieder vermisst.
Inwiefern?
RATH: Im Laufe der Zweitliga-Saison haben wir viel Zeit miteinander verbracht. Ich denke da beispielsweise an die Doppelspieltage in Berlin. So haben sich echte Freundschaften entwickelt. Überhaupt, ich mag das familiäre Ambiente hier im Verein. Das umfasst Vorstand, Fans und natürlich auch den Trainer.
Sie sprechen den Trainer Sven Dombrowski an. Unter seiner Leitung läuft es derzeit richtig gut. Ist die Mannschaft stärker als im Vorjahr?
RATH: Auf jeden Fall. Wir sind wesentlich kompakter und vor allem erfahrener geworden. Wenn es in der zweiten Liga eng wurde, kam oft das große Zittern. Jetzt sind wir in diesen entscheidenden Phasen viel ruhiger und abgeklärter. Außerdem ist das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer sehr gut. Wir besprechen vieles gemeinsam. Da geht es mitunter auch einmal laut und hart zur Sache, doch am Ende finden wir immer eine Lösung.
Dennoch, von Köln nach Windeck, fährt man eine knappe Stunde. Wäre es nicht praktischer, bei einem Team in der Nähe zu spielen?
RATH: Das ist nicht so dramatisch. Wir sind zu sechst aus Köln und fahren gemeinsam nach Windeck. Außerdem trainieren wir einmal in der Woche hier in Köln. Der Zeitaufwand hält sich also in Grenzen.
Wie sieht Ihre Zukunft mit dem 1. FC Windeck aus?
RATH: Zunächst möchte ich mit der Mannschaft natürlich Mitte März die Regionalliga-Meisterschaft feiern. Was dann geschieht, ist noch nicht ganz sicher. Aber nach Lage der Dinge habe ich dann mein Studium beendet und kehre zurück nach Tschechien.
Das Gespräch führte
Sebastian Demmer